Intelligente Sprachassistenten in der Logistik
Können Kommissionierprozesse durch moderne Sprachassistenten (Alexa, Google Assistant, Apple Siri) vereinfacht werden?
Mit einer immer stärkeren Marktverbreitung, dem steigenden Nutzungsgrad und der Akzeptanz von Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri kommt der Sprache eine immer wichtigere Bedeutung in der Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu. Dieser Umstand verändert nicht nur die möglichen Einsatzgebiete von Sprachassistenten im privaten Umfeld, sondern auch in vielen Bereichen im industriellen Kontext.
Vor allem der Vorteil der Sprachsteuerung, die Hände frei zu haben, sollte hier berücksichtigt werden. So setzen einige Unternehmen auf Pick-by-Voice Systeme in der Kommissionierung, um ihre Arbeitsprozesse zu verbessern und die Kommissionierer bei ihren Tätigkeiten zu unterstützen.
Unter dieser Berücksichtigung wurde sich im Rahmen einer Masterarbeit mit den folgenden Fragen beschäftigt:
- Sind heute verfügbare Sprachassistenten in der Lage, PbV-Prozesse abzubilden? Ja, allerdings sehr aufwendig
- Können durch die Integration moderner Sprachassistenten PbV-Systeme verbessert werden? konzeptuell Ja, muss allerdings getestet werden
Vor- und Nachteile von Pick-by-Voice und modernen Sprachassistenten
Pick-by-Voice Vorteile
- Optimierte Routenfindung
- Jahrelange Erfahrung im Kommissionierbereich
Pick-by-Voice Nachteile
- Wahrnehmung des Umfelds sinkt
- Hardware teuer und anbieterspezifisch
Moderne Sprachassistenten Vorteile
- Offenes System
- Spracherkennung für weitere Szenarien
- Sprecherabhängig und unabhängig möglich
- Stark steigende Nutzungszahlen
Moderne Sprachassistenten Nachteile
- Keine industrietauglichen Headsets
- Hardware auf Consumer-Markt ausgerichtet
Sprecherunabhängige und sprecherabhängige Systeme
Ein wichtiger Punkt bei der Einführung von sprachgesteuerten Systemen ist die Unterscheidung zwischen sprecherunabhängigen und sprecherabhängigen Systemen. Der Vorteil der ersten Kategorie im Vergleich zur zweiten ist, dass kein Sprachprofil pro Mitarbeiter eingesprochen werden muss. Allerdings wurde im Tagesgeschäft festgestellt, dass Systeme mit Sprachprofil Stör- und Nutzschall besser unterscheiden können. Außerdem werden weniger Nullerfehler gemacht und Schulungsaufwand kann eingespart werden.
Nach dem Prüfen vorhandener moderner Sprachassistenten zeigte sich, dass prinzipiell alle PbV-Prozesse in der Kommissionierung abgebildet werden können. Der damit einhergehende Aufwand wäre allerdings sehr groß. Ein praktikabler Ansatz wäre die Verknüpfung bestehender Systeme mit Sprachassistenten. Moderne Sprachassistenten könnten für das PbV-System nicht verarbeitbare Befehle aufnehmen, analysieren und richtig interpretiert an PbV weiterleiten.
Vorhersagen basierend auf Datenauswertungen
Werden im Alltag bereits verwendete Vorhersagen basierend auf Datenauswertungen in Betracht gezogen, so besteht auch im industriellen Umfeld ein beträchtliches Potential. Durch die Speicherung und anschließende Auswertung von Daten, wann, wie und wo ein Mensch arbeitet, wo er sich häufig aufhält, wann er Sport treibt und die Kombination mit zugänglichen Daten wie der aktuellen Verkehrssituation, wird einem Nutzer vorgeschlagen, wann er am Morgen zur Arbeit losfahren sollte, um rechtzeitig anzukommen. Dies geht weit über einfache Vorhersagen hinaus und wird sich in Zukunft noch stark weiterentwickeln. Wird dieses Beispiel in den Lagerbereich Kommissionierung projiziert, so könnte das System mit steigender Menge an Daten über die einzelnen Benutzer wie auftretende Warnungen, Kommissionierfehler und Statistiken über die Pickleistung lernen. Basierend auf Konsolidierungsfehlern kann das System selbst entscheiden, wie häufig es einem Mitarbeiter mitteilt, dass z.B. eine Palette am Abgabeort umwickelt werden soll.
Kombination visueller und auditiver Darstellung
Da die Kombination visueller und auditiver Darstellung zu einer besseren Informationsaufnahme der Mitarbeiter führt, sollte auch der zusätzliche Einsatz einer Smartwatch in Betracht gezogen werden. Wird beim Aufnehmen eines bestimmten Artikels häufig die falsche Farbe kommissioniert, sollte die Farbe auf der Smartwatch angezeigt werden, oder eine Rückfrage durch das Sprachsystem erfolgen. Somit können die Kommissionierer bei monotonen Arbeiten oder auftretenden Schwierigkeiten unterstützt werden, um die Prozessabläufe effizienter zu gestalten, die Pickleistung zu steigern, die Kosten zu reduzieren und die Kommissionierfehler zu verringern. Auch die Zeit des Wartens bei auftretenden Schwierigkeiten wäre voraussichtlich verkürzt, da die Mitarbeiter jederzeit die Möglichkeit haben, Rückfragen an das System zustellen, ohne auf eine vorgegebene Syntax der Sprachbefehle zu achten.
Nachdem sich die intelligenten persönlichen Assistenten immer weiterentwickeln, könnten diese in naher Zukunft aber nicht nur im Kommissionierprozess, sondern auch unternehmensübergreifend stärker eingesetzt werden.
Im Rahmen der Arbeit wurden viele weitere Ansätze moderner Sprachassistenten und Funktionen erarbeitet.
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